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COP26 Hygiene-Partner Reckitt stellt Bericht vor: Weitreichende gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels

• Die globale Belastung durch den Klimawandel wird bis zum Jahr 2100 voraussichtlich zu 4,6 Millionen klimabedingten Todesfällen pro Jahr führen

• Bis zum Jahr 2100 steigen die Temperaturen in Deutschland voraussichtlich um etwa 5 Grad und die Zahl der Hitzetage von durchschnittlich zehn auf etwa 135 – damit steigen die Gesundheitsrisiken

• COVID-19 Maßnahmen müssen klimagerecht und proaktiv sein

Bis zum Jahr 2100 könnte extreme Hitze jährlich so viele Menschen töten wie heute Fettleibigkeit und andere ernährungsbedingte Krankheiten. Dies ist nur eines von vielen besorgniserregenden Ergebnissen eines aktuellen Berichts, der von Gesundheitsexperten der London School of Hygiene & Tropical Medicine und der EcoHealth Alliance erstellt wurde. Das von Reckitt in Auftrag gegebene Papier verdeutlicht die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels und fordert, die Auswirkungen des Klimawandels zu einem zentralen Bestandteil der Diskussionen im Gesundheitswesen zu machen.

Die neue Publikation mit dem Titel The Impacts of Climate Change on Health (Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit) zeigt auf, inwieweit steigende Emissionen, Wetterextreme und Temperaturen die Gesundheitsrisiken - von Infektionskrankheiten bis hin zu Mangelernährung - erhöhen, und bewertet die damit verbundene gesundheitliche Belastung. Die Experten kommen zu dem Schluss, dass die Gesundheitssysteme nicht ausreichend auf die zunehmende Belastung vorbereitet sind.

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Gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels

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• Bereits heute sind fast 13 Millionen Todesfälle pro Jahr auf Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung, Infektionskrankheiten und extreme Wetterbedingungen zurückzuführen [Prüss-Üstün et al. 2016].

• Dabei ist die Hitze ein großes Problem. Bis zum Jahr 2100 werden über 40 Prozent der Weltbevölkerung extremen Hitzeperioden ausgesetzt sein [Ebi et al. 2021]. Allein die jährliche Belastung durch temperaturbedingte Sterblichkeit wird auf 4,6 Millionen geschätzt - das entspricht den derzeitigen Auswirkungen von Fettleibigkeit und anderen ernährungsbedingten Krankheiten [Bressler 2021].

Überall auf der Welt erleben Menschen bereits heute hautnah die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels in Form von Überschwemmungen, Nahrungsmittel- und Wasserknappheit, klimabedingten Krankheiten und vielem mehr, was folgende Beispiele verdeutlichen:

Das zweitbevölkerungsreichste Land der Welt ist durch die Auswirkungen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Produktivität erheblichen Risiken ausgesetzt. Die negativen Auswirkungen der Wetterschwankungen auf die Lebensmittelversorgung könnten schwerwiegende Folgen für die Gesundheit haben - so wird beispielsweise bis 2050 mit einem Anstieg der Kindersterblichkeit um 35 % gerechnet.1

Selbst bei einem schnellen Rückgang der Emissionen wird die Jahresdurchschnittstemperatur um mindestens 1,3 °C steigen, was bis zum Jahr 2100 zu 70 Hitzetagen pro Jahr und zu einer verstärkten Übertragung von Krankheiten wie Dengue-Fieber und Malaria führen wird. Bis 2070 werden bei einem Szenario mit hohen Emissionen etwa 71 Millionen Menschen von Malaria bedroht sein.2

Bis zum Jahr 2100 steigen die Temperaturen in Deutschland voraussichtlich um etwa 5° Grad und die Zahl der Hitzetage von durchschnittlich zehn auf etwa 135. Deutschland könnte infolgedessen durch einheimische Krankheitserreger und neu auftretende Infektionskrankheiten wie dem Dengue-Fieber einem erhöhten Risiko von vektorübertragenen sowie lebensmittel- und wasserbedingten Krankheiten ausgesetzt sein.3

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"Während die physischen Auswirkungen des Klimawandels auf die Infrastruktur am sichtbarsten sind, werden die gesundheitlichen Folgen des Nichthandelns zu einer Pandemie klimabedingter Gesundheitsproblemen führen, bei der uns auch kein Impfstoff helfen kann.

Catherine Machalaba Senior Policy Advisor und Senior Scientist, EcoHealth Alliance

Die gesundheitliche und wirtschaftliche Belastung nimmt rapide zu und erfordert eine dringende Priorisierung klimagerechter COVID-19-Maßnahmen, um der Klimakrise angemessen vorzubeugen und sich auf sie vorzubereiten. Jetzt Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit von uns Menschen und unserem Planeten zu ergreifen, wird weit weniger kosten als der Versuch, die Schäden im Nachhinein zu bewältigen und zu beheben.“

Der Zusammenhang zwischen der Gesundheit unserer Planeten und der Gesundheit von uns Menschen wird immer deutlicher. Letzten Monat veröffentlichten 230 Gesundheitsfachzeitschriften aus aller Welt gemeinsam einen Brief, in dem sie die politischen Entscheidungsträger aufforderten, Sofortmaßnahmen zum Klimawandel und zur Wiederherstellung der Natur zu ergreifen, um katastrophale Gesundheitsschäden" zu vermeiden [Atwoli et al. 2021].

Mitverfasser Liam Smeeth, Direktor der London School of Hygiene & Tropical Medicine, fügt hinzu: „Forscher auf der ganzen Welt schlagen Alarm - der Klimawandel ist ein globaler Gesundheitsnotfall. Die Beweise liegen vor, aber der politische und öffentliche Wille zur Veränderung ist nicht vorhanden. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit werden weiterhin übersehen und unterfinanziert. Wir brauchen eine neue Ära der öffentlichen Gesundheit, in deren Mittelpunkt der Klimawandel steht, um die nachfolgenden Generationen zu schützen".

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„Unsere Forschung zeigt, dass die Gesundheit unseres Planeten und die Gesundheit von uns Menschen sehr eng miteinander verwoben sind. Wir bieten Verbraucherinnen und Verbraucher mit unseren Produkten Zugang zu Hygiene und gesundheitlicher Versorgung auf höchster Qualität.

Kris Licht President Health and Chief Customer Officer, Reckitt

Wir sind uns dabei auch unserer Verantwortung bewusst, Gesundheitsrisiken zu minimieren, die durch die veränderten Umweltbedingungen entstehen - dazu gehört es auch unseren eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Es gibt nur einen Weg, diese Umweltkrise zu lösen, und der besteht darin, die Weltgemeinschaft zusammenzubringen. Während Glasgow über 190 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt zur COP26 begrüßt, müssen die Auswirkungen des Klimawandels auch für das Gesundheitssystem als zentraler Aspekt wahrgenommen werden. Wir arbeiten mit Regierungen und Gemeinden auf der ganzen Welt zusammen, um hier einen Beitrag zu leisten.“

Die Ergebnisse der Publikation The Impact of Climate Change on Health werden bei der COP26 von Reckitt, dem Hygiene-Partner der Klimakonferenz vorgestellt.