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Kompetenz im Gesundheitsbereich: Ein Blick auf die ganze Welt

Das Thema Gesundheitskompetenz stand wohl noch nie so stark im Fokus, wie seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie. Während offizielle Maßnahmen weltweit geplant und umgesetzt wurden, war auch das Verhalten jedes Einzelnen gefragt, um die Infektionsketten zu brechen. Indem man zu Hause blieb, höhere Hygienestandards umsetzte oder neue Verhaltensregeln befolgte, konnte jede und jeder dazu beitragen, geliebte Menschen zu schützen und die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen.

Was versteht man unter Gesundheitskompetenz?

Der Begriff „Gesundheitskompetenz“ umfasst das Wissen, die Motivation und die Fähigkeiten von Menschen, relevante Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und im Alltag anzuwenden. Gesundheitskompetenz spielt bei der Gesunderhaltung und Krankheitsbewältigung eine wichtige Rolle.

Gesundheitskompetenz weltweit – eine Analyse des Economist

Um ein besseres Verständnis der Gesundheitskompetenz weltweit zu entwickeln und die politischen Triebfedern zu verstehen, hat die Economist Intelligence Unit (EIU) des Economist eine unabhängige Forschungsanalyse durchgeführt. In „Gesundheitskompetenz weltweit: Politische Ansätze für Wohlbefinden durch Wissen und Selbstbefähigung“ wird untersucht, wie Gesundheitskompetenz durch politische Initiativen sowie Bildung, das Gesundheitssystem und im Digitalen gefördert werden kann.

Die finanzielle Umsetzung der Studie wurde von Reckitt ermöglicht.

Einblicke

Der Bericht bietet einen umfassenden Einblick in die Ausprägung der Gesundheitskompetenz in sieben Ländern.

Einige der wichtigsten Highlights aus dem Bericht sind:

  • Zur Förderung und Verbesserung der Gesundheitskompetenz sind Maßnahmen von jedem Einzelnen, der Gesundheitsorganisationen, der Regierung, der Industrie und auch der Forschung notwendig.
  • Gesundheitskompetenz verbessert das Leben, reduziert Ungleichheiten im Gesundheitsbereich, fördert die Gesundheit zukünftiger Generationen, ermöglicht eine stärker patientenorientierte Versorgung und kann letztlich die Kosten der medizinischen Versorgung reduzieren.
  • Gesundheitskompetenz kann eine "Herdenimmunität" gegen Fehlinformationen und Desinformation kreieren – ein Thema, dass während der COVID-19-Pandemie besonders relevant wurde.
  • Zu den Barrieren für die Gesundheitskompetenz zählen der sozioökonomische Status, der Zugang zu Bildung, Sprachbarrieren und Behinderungen.

Der Bericht stellt heraus, dass ...

  • Fachkräfte des Gesundheitswesens und Apotheker eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung der Verbesserung der Gesundheitskompetenz zukommen und sie eine wichtige Rolle bei der Befähigung zu mehr Selbstfürsorge spielen können.
  • Schulen und das Bildungssystem ein ideales Umfeld für die Einführung von Programmen zur Gesundheitskompetenz bieten. Die Erwachsenenbildung wird zu oft übersehen und es sollte mehr unternommen werden, um besonders vulnerable erwachsene Bevölkerungsgruppen zu erreichen.
  • Digitale Technologien bergen sowohl Chancen als auch Herausforderungen im Bereich der Gesundheitskompetenz – neu aufkommende Technologien wie künstliche Intelligenz und neue technische Tools verbessern das Engagement für Gesundheitskompetenz und befähigen zur besseren Selbstfürsorge. Mit der Technologie wachsen allerdings die Herausforderungen in Bezug auf die Quantität und Qualität der Informationen.

Wie unterstützen wir die Gesundheitskompetenz und Selbstfürsorge auf der ganzen Welt?

Um einen Beitrag zu einer saubereren und gesünderen Welt zu leisten, schützen, heilen und pflegen unsere Produkte. Reckitt möchte möglichst vielen Menschen den Zugang zu hohen Gesundheit- und Hygienestandards ermöglichen. Aber wir sind uns darüber im Klaren, dass wir es nicht alleine schaffen können.

Durch globale Partnerschaften, Initiativen und mit Hilfe unserer Marken befähigen wir Verbraucherinnen und Verbraucher relevante Informationen und Lösungen zu finden, um sich gut selbst zu versorgen. Wir arbeiten eng mit Ärztinnen und Ärzten sowie Apothekerinnen und Apothekern zusammen, um sie so auszustatten, dass sie Gesundheitskompetenz fördern können. Mit politischen Institutionen tauschen wir uns ebenso aus, um ein Umfeld für bessere Gesundheitskompetenz zu schaffen.

Mit der Kampagne „Gesundes Lernen“ unterstützt Sagrotan, die führende Desinfektionsmarke in Deutschland, Lehrende, Eltern und Grundschulkinder und baut damit sein langjährig etabliertes Schulprogramm weiter aus. Speziell aufbereitete Unterrichtsmaterialien helfen Lehrenden, Grundschulkindern die Bedeutung richtiger Hygiene spielerisch näherzubringen. Die Entwicklung erfolgte mit erfahrenen Partnern wie dem Friedrich Verlag (Klett Gruppe) und dem HTK Hygiene Technologie Kompetenzzentrum.

 

Das seit 2015 bestehende Schulprogramm von Sagrotan wurde zielgerichtet um Unterrichtsmaterial für Grundschullehrende und eine Broschüre für Eltern erweitert. Es ist so konzipiert, dass es den pädagogischen Ansprüchen von Lehrenden entspricht. Gleichzeitig ist es anschaulich und kindgerecht aufbereitet, so dass Kinder im Grundschulalter frühzeitig für eine korrekte Hygiene sensibilisiert werden. Es geht darum, die Gesellschaft nachhaltig vor Infektionskrankheiten zu schützen. Denn nachhaltige Hygiene ist schon immer ein entscheidender Faktor in der Unterbrechung von Infektionsketten gewesen – nicht nur in Zeiten von Covid-19, sondern jederzeit, speziell auch in jeder Erkältungssaison.

Apothekerinnen und Apotheker sind die einfachste und kostenfreie Quelle, für Patientinnen und Patienten medizinischen Rat einzuholen. Um diese Rolle zu stärken, unterstützen wir in Zusammenarbeit mit der „International Pharmaceutical Federation“ (FIP) ein Programm mit digitalen Bildungsveranstaltungen auf der ganzen Welt. Das Programm fokussiert sich darauf, wie Apotheken vor Ort die flächendeckende Gesundheitsversorgung vorantreiben können, indem sie nicht nur Selbstversorgung für alle ermöglichen, sondern diese auch gezielt fördern. An den Webinaren nahmen bereits mehr als 5.000 Teilnehmer aus über 60 Ländern teil.

Grundlegende digitale Fähigkeiten sind ein wichtiger Schlüssel zu mehr Gesundheitskompetenz. In einem spannenden Pilotprojekt in Reaktion auf die Herausforderungen der Covid-19 Pandemie in Zusammenarbeit mit der Wohltätigkeitsorganisation „Good Things Foundation“ haben wir dafür mit 15 englischen Gemeindeorganisationen zusammengearbeitet und digitale Zentren eingerichtet.

 

Die digitalen Zentren boten einen sicheren und freundlichen Raum, in dem Unterstützung zu Zeiten des „social distancing“ kontaktfrei aus der Ferne geleistet werden konnte. Bislang wurden über 650 Menschen durch das Projekt unterstützt.

 

  • 87 % der Personen, die unterstützt wurden, fühlen sich nun sicherer bei der Navigation im Web, auf der Suche nach Gesundheits-Informationen
  • 90 % der Menschen, denen geholfen wurde, fühlen sich sicherer bei der Online-Nutzung von Gesundheitsdiensten
  • 85 % der Menschen fühlen sich besser über ihre eigene Gesundheit informiert
  • Die Digital Health Hubs haben zudem Menschen unterstützt, die mit höheren Barrieren beim Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen konfrontiert wurden – wie zum Beispiel Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit geringem Einkommen oder Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen

 

Der Erfolg des Projekts in UK zeigt, dass digitale Inklusion die Gesundheit und das Wohlbefinden erheblich verbessern kann. Dies geschieht dadurch, dass den Menschen ermöglicht wird, die Kontrolle über ihre Gesundheit auf vertrauenswürdige Informationen und Dienste zu stützen.

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Wir alle haben im letzten Jahr neue außergewöhnliche Schritte unternommen, um die Gesundheit unserer Familien, unserer Gesellschaft und uns selbst zu schützen. Wir führen Gespräche über unsere körperliche und geistige Gesundheit an Orten, an denen wir diese Gespräche vorher nicht geführt haben – das ist ein positives Ergebnis der Pandemie.

Kris Licht Präsident, Health

“Wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um Selbstfürsorge zu praktizieren. Dadurch unterstützen wir unsere überlasteten Gesundheitssysteme und befähigen Menschen, sich um ihre Liebsten zu kümmern. Die Verbesserung unseres Verständnisses darüber, wie wir die verfügbaren Ressourcen nutzen können, um die Selbstfürsorge zu priorisieren, ist ein entscheidender Teil der Entwicklung von Selbstfürsorgefähigkeiten. Daher könnte dieser Bericht der EIU zur Gesundheitskompetenz zu keinem besseren Zeitpunkt erscheinen.”

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Die Regierungen müssen verstehen, dass eine bessere Gesundheitskompetenz gesündere Menschen und bessere Gesundheitssysteme mit sich bringt. Weltweit gibt es Beispiele für Systeme, die Veränderungen anstoßen, um die Gesundheitsversorgung einfacher, verständlicher und navigierbarer zu machen. Die Förderung von Gesundheitskompetenz kann die Gesundheit zukünftiger Generationen fördern und es den Medizinerinnen und Medizinern ermöglichen, besser und patientenorientierter mit den Menschen umzugehen.

Elizabeth Sukkar Leiterin des EIU Health Literacy Report, Geschäftsführende Redakteurin bei der Economist Intelligence Unit
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Gesundheitskompetenz ist ein entscheidender Faktor, da sie Menschen und Gesellschaften befähigt, die Gesundheit zu verbessern. Wenn die Selbstfürsorge nicht Hand in Hand mit Gesundheitserziehung und -bildung geht, besteht jedoch die Gefahr von Falsch-Diagnosen. Werden die richtigen Maßnahmen nicht zur richtigen Zeit ergriffen, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Es ist sehr wichtig, dass alle Beteiligten diesen wichtigen Faktor verstehen.

Judy Stenmark Generaldirektorin Global Self-Care Federation

“Die Covid-Pandemie hat das Scheinwerferlicht auf den hohen Wert der Selbstfürsorge gerichtet und damit auf die Bedeutung einer gesundheitsbewussten globalen Gesellschaft geworfen – wenn wir jetzt zusammenarbeiten, wird das zu besseren Gesundheitsergebnissen für Bürgerinnen und Bürger sowie zu widerstandsfähigeren Gesundheitssystemen führen.”